Analyse der Fundstücke "Halsketten mit grünlichem Stein" am 21. des 11. Monats
verfasst von Ruferin Aonya, hochwohlgeboren, Shen'dralar, Maga des Violetten ZirkelsBem.: Die Untersuchung fand in meinem privaten Labor statt. Etwaige Kontamination der Umgebung nach Abschluß wurde nicht festgestellt. Im späteren Verlauf des Abends werden die beiden Gegenstände erneut von ausgewählten Novizen und Adepten unter meiner Führung zu Schulungszwecken untersucht.
Nachtrag:Das Analyseprotokoll ist im
Archiv bei Interesse nachzulesen.
a) VorwortBei den durch Zirkelmaga Silianea Stillwasser eingereichten Fundstücken [zwei] handelt es sich um Halsketten einfacher, aber gleicher Machart aus Metall , mit je einem grünlich schimmernden, matt wirkenden Edelstein, der mit einer Verzauberung modifiziert wurde.
Zwerge der Donnergreifen, eine Untergruppierung des Wildhammerklans, haben diese Gegenstände im Hinterland bei zwei toten Wilderern, nach Angabe der Finder,
Eierdiebe gefunden.
Die magische Kontamination ist
nicht ausschließlich arkaner Natur, es wurden Spuren von
Schattenmagie in unbedenklichem Ausmaß gefunden;
keine Spuren oder Hinweise auf Teufelsmagie, Nekromantie oder andere Arten. Es wurden keine versteckten Mechanismen maligner Natur gefunden.
b) Nichtmagische EigenschaftenI. KetteDas verwendete Metall ist Eisen, billig hergestellt und nichts Besonderes. Ein beliebtes Metall der sterblichen Völker in den östlichen Königreichen, aus dem alle möglichen Gegenstände hergestellt werden. Augenscheinlich handelt es sich hierbei um mundane Massenware.
II EdelsteinBei den vorliegenden Edelsteinen handelt es sich um amateurhaft geschliffene Malachite. Eine häufige Edelsteinart, die häufig vorkommt und verwendet wird. Auf die unnatürliche Mattheit werde ich im Rahmen der magischen Analyse eingehen.
c) VerzauberungI. Der KristallDer modifizierte Malachit ist zugleich Gefäß für die antreibende Magie und Träger der Verzauberung. Die unnatürliche Mattheit lässt sich auf die Erschöpfung des Speichermediums zurückführen.
Zuletzt geladen wurde der Malachit mit arkaner Energie, es finden sich aber auch noch Überreste von Schattenmagie. Mindestens zwei Entladeprozesse haben vor meiner Analyse stattgefunden.
Nach Aufladung unter adäquaten Sicherheitsmaßnahmen mittels eines Arkankristalls zeigte der Malachit wieder typische Eigenschaften.
Die erste Vemutung, dass es sich um einen Illusionszauber handelt, konnte bestätigt werden. Der eingebrachte Unsichtbarkeitszauber ist auf unorthodoxe Weise zusammengefügt. Zu seiner Erstellung wurde sowohl arkane, als auch schattenhafte Magie genutzt, was ungenormtes Verhalten zur Folge hat.
Die Arkanofrequenzen befinden sich auf instabilen, verzerrten Kreisbahnen um den Kern der Verzauberung.
Es wird eine hohe Aktivierungsenergie im Vergleich zur Erhaltungsmagie benötigt, die dazu führt, dass das Speichermedium nach zwei bis drei Anwendungen erschöpft ist.
Die Stärke der Unsichtbarkeit reicht aus, um Wildtiere und menschliche Augen zu täuschen. Etwaige Zauber zum Aufspüren oder Aufdecken von Unsichtbarkeit, wie in diesem Fall das magische Auge oder ein magischer Impuls, decken den Zauber zuverlässig auf.
Die Wirkungsdauer beträgt zwischen 15 und 20 Minuten, wobei bei geringerem Energieniveau eine verringerte Verweilzeit des Zaubers ermittelt wurde.
Abgleich persönlicher Erstelleraura mit dem Archiv vorgenommen. Keine bekannte Signatur. Wurde ins Archiv aufgenommen.
II. Handhabung für NichtmagierDer Auslösemechanismus ist simpel. Der Nichtmagier legt sich das Amulett um den Hals und berührt den Edelstein mit einer beliebigen Hand, bevor er das Aktivierungswort "Verschwinde" spricht.
Zum Beenden des Zaubers wartet der Nichtmagier die Verweilzeit des Zaubers ab oder spricht "Erscheine". Hierbei ist es nicht nötig, den Stein zu berühren. Es ist also darauf zu achten, dieses Wort zu vermeiden, um einem unbeabsichtigen Deaktivieren vorzubeugen.
Außerdem sollte sich der Nichtmagier von magischen Quellen, insbesondere Impulsen und Anomalien fernhalten. Es ist generell für Nichtmagier ratsam, sich von Magie fernzuhalten.
d) FazitDie vorliegenden Fundstücke sind billige, unzuverlässige Massenware, deren Verzauberung ständige Energiezuführ benötigt und schnell erschöpft ist.
Diese Qualitätsbeurteilung passt zu den ehemaligen Trägern dieser Fundstücke. Nichtmagisches Gesindel, auf der Suche nach schnellem Gold durch Diebstahl von Wildgreifeneiern und -küken.
Die nahezu identische Machart dieser Ketten lässt auf den selben Hersteller schließen, der zumindest in seiner Amateurhaftigkeit ein gewissen, fragwürdigen Standard hat.
Der Eindruck ensteht, als hätte jemand mit mangelhaftem Basiswissen Verzauberungen aus einem arkanen Lehrbuch entnommen und mit Arkanem und Schattenmagie herumexperimentiert, um diese Gegenstände der Welt zuzumuten.
Die vorliegende Struktur wird in keiner mir bekannten Akademie, Schule oder Fakultät gelehrt und unterstreicht die Annahme des stümperhaften Erstellers, der uns bisher unbekannt ist.
Die Unzuverlässigkeit der Gegenstände spricht gegen eine weitere Benutzungsempfehlung und für eine Verwahrung unter Standardeindämmungsmaßnahmen.