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 Dundars Reise

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Dundar

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Dundars Reise Empty
BeitragThema: Dundars Reise   Dundars Reise EmptyDo Aug 22 2019, 16:17

ooc: Dies ist die Reise der jungen Dunklen, die so gern Schmiedin werden möchte und erschreckend wenig von ihren eigenen Leuten weiß. Da ich selber ja gerade nur sehr unregelmäßig online bin, stelle ich ihre Reise hier mal als Geschichte rein.
Sie ist auf dem Rückweg und wird wieder öfter auftauchen.  
Ich hoffe, ihr habt Spaß am lesen...

Dundars Reise

Mit einer sehr ruhigen und langsamen Bewegung greift die Dunkeleisenzwergin ihrem Widder ins Nackenfell und drückt bestimmt und kräftig den Hals des Tieres nach links. Zum Berg hin. Vom Hang weg.
Einen Schreck oder eine schnelle Bewegung ihres Widders kann sie jetzt nicht brauchen.
Der Widder schnaubt unwillig, schüttelt leicht den Kopf, ohne den sicheren Stand auf dem schmalen Grat zu verlieren. Folgt dann unwillig dem Druck der Hand seiner Reiterin und linst nach links, den Hang hinauf.
Rechts von ihnen verschwand der Berg nach unten im nichts. Er war dem Gras und dem Bergkräutergeruch gefolgt, wie er’s immer tat. Wie immer, in den Bergen, wenn er Hunger hatte, naja, zumindest Appetit. Also eigentlich immer.
Nur saß da noch die Zwergin auf seinem Rücken.
Die hatte er vergessen, wie auch den Weg. Wozu braucht ein Widder einen Weg, wenn doch die Kräuter duften.
Der Weg lag weit über ihnen. Der Widder spürt den Druck der Hand am Hals, den leichten, aber deutlichen Zug am Nackenfell und den Druck der Knie und Unterschenkel der Zwergin. Noch einen Moment zupft er zupfte er weiter am Kraut vor sich in der Felsspalte, dann setzt er, nach erneutem beleidigtem Schnauben einen Vorderhuf. Findet Halt und springt mit den Hinterläufen hinterher. Die Dunkle auf seinem Rücken sitzt sicher. Die würde den Halt nicht verlieren und nimmt ihm mit einer leichten Bewegung den Großteil ihres Gewichtes ab.
Nach einiges Sätzen war er raus aus der Steilwand und lässt sich von der Dunklen wieder auf den Bergpfad leiten, dem er jetzt folgt.

Dundar seufzt erleichtert und lässt sich wieder schwerer in den Sattel fallen. Der Abgrund zur Rechten war nicht mehr zu sehen und der Widder trottete wieder auf dem sicheren Pfad.
So sehr war sie in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkt hatte, wie der Widder auf der Suche nach Bergkräutern den Weg verlasen und wohl auch sie vergessen hatte. Der hatte deutlich seine Qualitäten, war aber eben doch halbwild.
Sie hatte ihre Eltern besuchen wollen. Die Mutter lebte inzwischen nicht mehr, den Vater hatte sie in der Schlucht, in der Nähe der alten Hütte und des kleinen, von ihm getriebenen Stollens gefunden.
Hatte mit dem Vater über den Schwarzfels reden wollen. Hatte ihn dafür mehrere Tage begleitet. War immer wütender geworden. Immer wieder gefragt hatte sie und hatte ihn seufzen hören, nach einem Anfang suchen sehen, und dann doch nichts sagen hören.
Am Morgen des dritten Tages hackte sie mit ihm Holz, um den Vorrat hinter dem Haus aufzufüllen.
„Wir haben also im Schwarzfels gelebt?“
Er schnaubte. „Das is ja wohl klar, eh. Das musst du mich nicht fragen!“
„Wir?“ Dundar stutzte. „Auch ich und mein Bruder?“
„Ja, natürlich. Kleine Rotzknäule wart ihr damals.“
Dann verstummte der Alte wieder, wie auch die letzten drei Tage.
Die junge schnaubte wütend auf.
„Ach verdammter Widderköttel …“ Dundar schleuderte zwei Holzscheite derber auf den Haufen, als nötig gewesen wäre. Der alte Zwerg zuckte zusammen.
„Dann erzähl mir och die Sachen, die klar sind. Und dann, dann einfach weiter!“
Genervt funkelte sie ihn an. Und endlich, endlich begann er.

Als sie sich jetzt daran erinnerte, hatte ihr Widder sich im Hang verstiegen und mampfte Bergkräuter.
Sie musste sich besser auf den Weg und ihr Reittier konzentrieren. Immer wieder tätschelt sie dem Tier das Nackenfell, dass jetzt brav den Pfad entlangtrottet. Und denkt weiter an die Erzählung ihres Vaters.

Sie hatte vielleicht nicht alles verstanden. Aber sie hatte ein wenig kapiert, dass er nicht wusste, wie er erzählen sollte und fast tat er ihr leid.
Er hatte erzählt, von dem Feuerwesen dessen Name er nicht auszusprechen wagte. Soviel Angst. Dieses Wesen, daß der eigentliche Herrscher war im Schwarzfels und seine Macht grausam nutzte. Von einem wohl wahnsinnigen Thaurissan, der sich an der Macht wähnte. Gewarnt hatte er sie, eindringlich. Die Gier wäre die Gefahr. Die Gier nach Macht, die Gier, sich mit Kräften einzulassen, die nicht vorzustellen wären. Die würde die Zwerge verändern, Freunde fremd machen und gefährlich.
Sie hatten gelebt im Schatten des Feuerwesens. In Angst, im Schweigen, immer in der Gefahr, ertappt zu werden, bestraft zu werden. Er hatte sich der jungen Moira zugehörig gefühlt, die er sich als Königin gewünscht hätte, hatte dies aber wohlweißlich niemanden wissen lassen.
Und eines Nachts, Dundar erinnerte sich natürlich an nichts davon, waren sie gekommen. Jeder wusste, was es hieß, wenn sie nachts an die Türen der Häuser wummern. Die Eltern wussten wohl überhaupt nicht, warum sie gekommen waren, aber das war letztlich nicht wichtig. Mochte irgendwer irgendwas nichtiges angezeigt haben. Jetzt kamen sie, um sie zu holen.
Das Haus war in den Fels gehauen, natürlich, wie alle Hütten hier. Es gab also keinen Hinterausgang.  
Leise und schnell schoben die beiden Erwachsenen die Kinder in Verstecke hinter der Truhe, unter dem Bett. Und saßen selber im hinteren Zimmer in der dummen Hoffnung, die draußen würden wieder abziehen.
Was die nicht taten. Sie hämmerten weiter gegen die Tür, riefen. Bald hörten die drinnen, wie draußen Werkzeuge angesetzt wurden, um die Tür aufzuhebeln. Noch hielt das Schloss, aber der Türrahmen ächzte. Lange würde das nicht halten.    
Mit einem Mal wurde etwas anders draußen. Alles schien ins Stocken zu geraten. Immer nochmal ein Schlag gegen Schloss und Türe, dabei hin- und herfliegende Wortfetzen. Ein fluchendes Ablassen von der Tür und die Gruppe verschwand tatsächlich.
Dann geschah vieles und die Felsstadt schien zu beben.
Es gab Kämpfe. Der Vater kämpfte nicht. Er hatte die Kinder aus den Verstecken geholt, hatte seine Frau mit sich gezogen und versuchte, seine Familie zu schützen, auf dem Weg raus aus dem Schwarzfels. Floh, im Schatten von Moiras Thaurissans Truppen. Zog in deren Schutz einige Tage mit und führte seine Familie mit den beiden kleinen Kindern weg von den Zwergen, tief in die Berge.
Meinte, keinem trauen zu können und wusste doch, wie ungerecht das war. Er wusste nicht, wer ihn angezeigt hatte und das Misstrauen nagte an ihm. Und also blieb die Familie für sich.

„Aber warum hast du’s nie erzählt?“
„Ich wollt wohl, dass ihr beiden nie damit zu tun habt. Und als ich gesehn hab, wie du in der Schmiede mit dem Feuer umgehst. Und dein Bruder noch ganz anders damit spielte … ach..“ er seufzte.“ Ich dachte, ‚s wär gut, wenn ihr beide weit weg seid vom Schwarzfels. Ist soviel Schlimmes dort passiert.“
Dundar hatte zugehört und sah ihn finster an. Sie wartete und als er nichts mehr sagte, fauchte sie ihn wütend an. „ Wie wolltest du uns denn beschützen? Vor was, von dem wir noch nicht mal wissen?“
Der Alte sah sie an, seufzte und zuckt mit den Schultern.
Sie schlug wütend mit ihrer flachen Hand auf den Oberschenkel.
„Nicht reden lässt die Sachen ja wohl auch nich verschwinden, oder?“
Die junge Dunkeleisenzwergin stand auf. „Ich werd Eynar suchen gehen. Er muss wissen, mit was er da rumspielt, wenn er seine feuerversuche macht.“
Müde nickte der Alte. Er sah verloren aus.

Jetzt hat sie den Bergkamm erreicht und lenkt den Widder auf den Pfad, der sich ins Tal windet. Sie denkt an ihren Vater. Ihre Wut ist verflogen. Sieht ihn noch vor sich sitzen, sprachlos, allein. Und er tut ihr leid. Und mit einem mal ist ihr klar, was sie sucht.
Sie will weg von der Sprachlosigkeit. Sie wird Zwerge suchen, auf die sie sich verlassen konnte, die sich auf sie verlassen konnten. Und sie würde nach allem suchen, was mit dieser Stadt im Schwarzfels zu tun hatte. Sie musste wissen, um was es da gegangen war. Nur so konnte sie’s erkennen, und sich davor schützen.
Auch war ihr klar, was sie immer wieder zum Haus dieser Dunklen in Eisenschmiede gezogen hatte. Warum sie immer die Aufträge der Köhlerin dorthin angenommen hatte.
Dort sah’s für sie so aus, wie sie sich‘s gerade gedacht hatte. Die wussten viel und sammelten mehr Wissen. Die verließen sich aufeinander, das war zu merken.  
Sie, Dundar, hatte bisher nur ihre Neugier. Das würde nicht reichen. Wär aber vielleicht ein Anfang.
Also richtete sie sich gerader auf in ihrem Sattel, lächelte und trieb ihren Widder zu einem schnelleren Gang an.
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